Skye

 

Donnerstag, 28.06., Ullapool – Skye, Start 09.30 Uhr, km 239, Ankunft 17.15 Uhr

Ein regnerischer Tag, selten kommt die Sonne durch. Häufig sehr starker Wind. Die Landschaft ist abwechslungsreich, die Strassen ideal für Motorbiker. Immer wieder schöne Ausblicke auf das Meer und die Berge. Kurz vor der Abzweigung nach Laide mache ich halt beim 100 m hohen Wasserfall von Corrieshalloch Gorge, National Nature Reserve. Viele Besucher sind mit Cars gekommen.

Vor Gairloch besuche ich den Invereve Garden, ein von privater Hand angelegter Garten mit exotischen Pflanzen. Tatsächlich existieren hier, dank der Wärme des Golfstromes, u.a. Blumen und Gewächse, die ich bisher noch nie gesehen habe.

Nächste Station ist Lochcarron, wo ich in einem typischen Café – unter Einheimischen, deren Sprache ich nicht verstehe – ein Sandwich mit Kaffee verzehre. Später lese ich in einem Prospekt, dass in diesem Dorf die Wiege der Schottischen Mode stehe. Von Fabriken oder Ateliers ist allerdings nichts zu sehen.

In Kyle of Lochalsh, dem letzten Ort vor der Brücke zur Isle of Skye, erfahre ich bei der Touristinformation, dass das von Brian empfohlene B&B ausgebucht sei. Der Empfehlung folgend, überquere ich die riesige Brücke nach Skye und fahre in Kyleakin mehrere B&B und ein Hostel an. Bis auf ein Zimmer in einem älteren Häuschen, zum absoluten Tiefpreis von £ 13, ist alles besetzt. Mit dem Nachtessen im nahegelegenen Selfservice und dem Bummel entlang dem Hafen bis zur Landzunge beschliesse ich den Tag.

Freitag, 29.06. Isle of Skye, Start 09.50 Uhr, km 242, Ankunft 17.10 Uhr

Breakfast esse ich zusammen mit einem jungen Holländer Pärchen, das in London arbeitet. Sie sind mit dem Zug unterwegs nach den Orkneys. Sie verabschieden sich mit Anmut und Respekt von der betagten Zimmerwirtin. Das gibt’s also auch noch!

Die Sonne scheint, aber da sind auch schwere Wolken. Als erstes will ich eine Unterkunft buchen und nicht wie gestern Abend nochmals herumirren für ein Nachtlager. In der näheren Umgebung will oder hat niemand ein Zimmer frei. So fahre ich weiter nach Norden. In Broadford werde ich bei Alex, der beim Kaffee sitzt, fündig. Um einiges erleichtert geht es jetzt an der Westseite von Skye nach Norden. In Carbost besuche ich die Distillery Talisker. Welche Überraschung, hier wird mein Lieblings Singlemalt hergestellt. An der Kasse wird mir sogleich ein kleines Degustierglas angeboten. Leider darf ich nur daran nippen. Soeben startet der Rundgang durch die Fabrik. Leider aber wie so oft, ohne den echten Produktionsbetrieb zu zeigen.

Am Ende wartet ein schöner Shop mit extremen Preisen. Bei uns ist alles um weniger als die Hälfte des Preises zu haben.

Das weiter nördlich gelegene Castle in Dunevegen soll ein Halt wert sein. Sehen tut man vom Parkplatz aus leider nichts vom Schloss. Der Eintrittspreis ist mir zu hoch. Es geht jetzt über eine einsame Hochebene nach Osten nach Skeaborst. Die auf der Karte angegebenen Dörfer bestehen in der Mehrzahl aus einigen Häusern, entweder der Strasse entlang gelegen oder dann weit abseits verstreut. Bei Uig steigt die Strasse steil in Serpentinen hoch. Irgendwie gerate ich auf eine Nebenstrasse nach Kilmuir. Die Sonne ist jetzt wieder voll da und beleuchtet den zum Meer abfallenden Hang auf das schönste. Der Blick auf das Dorf mit den äusseren Hebriden im Hintergrund ist wirklich sehr eindrücklich. Auf dieser Nebenstrasse (Singletrack) verpasse ich offensichtlich das Museum of Skye Live und das Mc Donald Monument. Dafür begegne ich endlich mal aus der Nähe echten Hochlandschafen. Sie sind sehr scheu.

Duntulm, an der Nordspitze von Skye gelegen, präsentiert sich auch in Bestform. Leider lässt sich das angeblich sehenswerte Castle nicht ausmachen, einzig das gleichnamige Hotel. Eine bemerkenswert schöne Panoramastrasse führt jetzt nach Süden. Viele Fotohalte. An dieser Strecke befinden sich auch die berühmten Felstürmen von old man starr. Der Weg hinauf ist mir dann doch zu weit. Schliesslich bin ich nicht zum Bergsteigen hierher gekommen. Im Wald davor kann ich dafür einige spannende Bilder machen.

Portree, die Hauptstadt von Skye ist ein belebtes Städtchen, vor allem durch die Touristen. Am Hafen wird der Crayfischfang gleich küchenfertig gemacht. Hier wird auch ein Bootsausflug zu den nahegelegenen Inseln mit der Chance angeboten, Seeadler beobachten zu können. Ausserhalb von Sconser langweilen sich einige Hochlandrinder. Sie sind begehrtes Fotomotiv für die Touristen.

Von hier führt eine alternative Route statt über den Berg entgegengesetzt um diesen herum. Die Strasse ist sehr wellig, dafür die Aussicht aufs Meer und das Festland einmalig. Zurück im B&B heisst es umziehen und ab ins Harbour Restaurant, dem besten Lokal am Platz zum Abendessen. Die Auswahl besteht in einem einzigen, aber delikaten Dreigänger. Dazu feines Dunkelbier (Black Eagle). Um 22.00 Uhr ist es noch hell genug, um Zeitung zu lesen. Die Byrnes schreiben per sms, dass es morgen so stark regnen werde, dass nicht an eine Weiterreise zu denken sei. Such dir ein warmes Plätzchen und warte ab, heisst es. Ich möchte aber der Reise, des wechselhaften Wetters wegen, so bald als möglich ein Ende setzen. Mal sehen, wie es morgen wirklich ist.