Freitag, 06.07. Bristol – Folkestone, Start 08.30 Uhr, km 387, Ankunft 18.05 Uhr
Wie ich eben feststelle, sind es nach Hamburg noch mehr als 1‘100 km. Der spontan angedachte Schlenker nach Cornwall muss ich leider fallen lassen. Habe mich bei der Reservation des Rückreisetickets (Autoreisezug) am schlechten Wetter orientiert. Was nicht abzusehen war, ist, dass von heute an wieder Sommerwetter herrschen wird.
Der Himmel ist noch bedeckt. Viel Morgenverkehr in Bristol und in den Vororten, man kommt nur langsam voran. Erste Station ist Bath, ein Ort, an dem die Römer schon das warme Wasser genossen haben. Das Wasser kommt mit 45 Grad aus dem Boden. Eine schöne Anlage mit Säulengängen und grossen Kapitellen. £11.5 sind eine zu grosse Hürde für die Besichtigung. Es sind viele Leute da. Ich mache noch einen kleinen Spaziergang, viele Läden und Betrieb in den Strassen.
Weiter geht es Richtung Süden zum Stonhenge Monument. Die Anlage steht auf freiem Feld. Man kann das Monument im Kreis umwandern. Eine sehr eindrückliche Szenerie. Wir alle stehen ehrfürchtig herum und lauschen den Kommentaren aus der Kopfhörern.
Ich nehme die Strasse nach Salisbury und von dort nach Brighton, weil ich mir von der Küstenstrasse
mehr verspreche, als von derjenigen quer durchs Land. Eine grosse Stadt. Der Wasserfront entlang reihen sich riesige Hotel- und Wohnblöcken aneinander. Mittelpunkt ist der Pier, eine Vergnügungsstadt auf Pfählen im Wasser. Der Wind wirft meterhohe Wellen an den mit kleinen Kieselsteinen bedeckten Strand; an baden ist trotz der sommerlichen Temperaturen nicht zu denken.
Weiter geht’s der Küste entlang. Die vielen Hügel fallen zum Kanal hin senkrecht ab. Die berühmten Kreidefelsen. Nach Newhaven, einem hübsches Städtchen, das ich aus zeitlichen Gründen leider nicht näher kennen lernen kann, fahre ich auf die Schnellstrasse zurück. Es herrscht offensichtlich Freitagabendverkehr. Nach Rye wird das Land flach. Auf den grossen Weiden sind in der Abendsonne unzählige Schafe am Weiden, ein sehr friedliches, schönes Bild.
Auch Folkestone, das Ziel von heute, lebt von den Touristen. Die sind aber noch längst nicht alle da. Vor dem Hotel auf der Terrasse mit Blick auf den Kanal spricht mich ein Herr in Lederhosen an. Die alte BSA gehört also ihm. Er fährt zusammen mit seiner Frau zu einem Motorradtreffen nach Brügge. Unterwegs von Oxford hätten sie eine Satteltasche verloren und das Kupplungskabel sei gerissen. Er hoffe, in Brügge ein neues zu bekommen. Vor dem Nachtessen spaziere ich noch zum Wasser hinunter. Es ist wegen dem Wind einfach zu unwirtlich für einen längeren Aufenthalt.